Bericht zum Price Media Law Moot Court

Im Oktober letzten Jahres haben wir, Clara Raschewski, Leo Lee, Richard Großmann, Panagiotis Athanasiadis und Valeria Werner begonnen, uns zusammen mit unseren Coaches auf den Price Media Law Moot Court vorzubereiten. Der Moot Court findet an der University of Oxford statt und verhandelt aktuelle Themen im Bereich der Meinungsfreiheit im Internet. Dabei wird vor allem der Einfluss von Social Media auf moderne Demokratien diskutiert. Dieser zeigte sich z.B. bei den US-Wahlen im Jahr 2016, den gewaltsamen Ausschreitungen in Myanmar oder nach dem Terroranschlag auf zwei Moscheen in Christchurch. Oft drehen sich die Fälle des Price Moots um genau diese Schnittstelle zwischen Internet und Gesellschaft.

Ab Anfang des Wintersemesters 2018/19 haben wir als Humboldt-Team am aktuellen Fall (Sachverhalt http://pricemootcourt.socleg.ox.ac.uk/wp-content/uploads/2017/08/2017-2018-Price-Media-Law-Moot-Court-Competition-Case.pdf) für den Price Moot gearbeitet. Erst waren die Schriftsätze für den Beklagten wie auch den Kläger zu schreiben. Nachdem diese zum Wettbewerb eingeschickt wurden, haben wir uns auf die mündlichen Verhandlungen vorbereitet. Im März konnten wir dann bei einer Vorrunde des Price Moots in Amsterdam erstmals unsere Schriftsätze mündlich vortragen.

Das wichtigste waren natürlich die Verhandlungen in Oxford. Nach insgesamt sechs Monaten harter Arbeit war es am Sonntag den 7. April endlich soweit: Mit unseren Schriftsätzen und viel neu erlerntem Wissen im Gepäck flogen wir nach Oxford.

Nachdem wir bei einem ersten Treffen die anderen Teams kennenlernen konnten, ging es am Montagabend in die Vorbereitung auf die Matches von Dienstag. Wir lasen die Schriftsätze der Gegenseite und überlegten uns letzte Vortragsstrategien.

Am Folgetag darauf standen wir dann endlich das erste Mal vor einer Oxford-Jury. Die Aufregung war riesig, aber der Spirit dafür umso stärker. Als wir den Moment erleben durften, auf den wir ein halbes Jahr hingearbeitet hatten, wurde uns allen klar, dass sich die ganze Arbeit gelohnt hatte. Vor erfahrenen Richterinnen und Richtern, aber auch Anwälten und Anwältinnen die eigenen Argumente vorzutragen und dabei eine Art Geschichte zu erzählen, aber auch jederzeit auf Rückfragen gefasst zu sein, hat unglaublichen Spaß gemacht und war enorm lehrreich.

Insgesamt hatten wir vier Verhandlungen: Gegen Lettland, Ägypten, Libanon und Simbabwe. Alle vier waren sehr spannende Verhandlungen und wurden teils nur durch ein paar Punkte Unterschied entschieden. Am Ende hat es leider nicht für den Einzug ins Achtelfinale gereicht. Dennoch war es eine tolle Erfahrung beim Price Moot dabei gewesen zu sein. Auf internationaler Ebene mit Studierenden unterschiedlichster Länder über Meinungsfreiheit zu diskutieren, war ein Erlebnis, das wir noch lange in Erinnerung behalten werden.